Alles in Tansania ist ein kleines Abenteuer…
„Habari za asubuhi?“ – so begann fast jeder Tag meines Sozialdienstes, begleitet mit einem Lächeln und einer herzlichen Begrüßung. Oft denke ich an meinen Sozialdienst in Tansania zurück. Besonders in Erinnerung sind mir dabei die unglaublich herzlichen Menschen geblieben, die dieses Land besiedeln.
Ich heiße Kilian Hagmüller und ich war von August 2022 bis Juni 2023 in Tansania auf der Farm von „Care of Creation“ tätig. Das Projekt schult die Menschen vor Ort, ihr Land nachhaltig mit den wenigen vorhandenen Ressourcen zu bebauen um sich so eine Nahrungsgrundlage sowie ein Einkommen zu sichern.
In meinen Aufgabenbereichen durfte ich sowohl körperlich auf der Farm mitarbeiten als auch im Büro an neuen Projekten tüfteln. So half ich in der Trockenzeit beim Gießen, Mulchen und Zurückschneiden der Pflanzen sowie dem Ausheben von Wasserhaltegräben. In der Regenzeit füllten sich die per Hand gegrabenen Teiche und Gräben mit Wasser und es war an der Zeit, dieses möglichst effizient zu nutzen. Auf der Farm wurden Obstbäume, Sträucher, Gemüse, Blumen und vieles mehr gepflanzt, wobei ich aktiv mithelfen konnte.
Parallel dazu durfte ich neue Projektpläne ausarbeiten. Da die Farm zwei Kamele bekommen sollte, um Kameltouren anbieten zu können, durfte ich einen Stall für die beiden Tiere planen. Außerdem war es meine Aufgabe, einen Kamelsattel zu konstruieren, der sowohl für das Tier als auch den Reiter komfortabel ist.
In den zehn Monaten hatte ich genug Zeit, das Land zu bereisen und dessen Flora und Fauna zu erkunden. Da ich ein großer Tier-Fan bin, habe ich die Safaris in den verschiedenen Nationalparks sehr genossen. Aber auch das Schlendern durch den Dornbusch auf der Farm war jedes Mal wie eine kleine Safari. Denn dort konnte man unglaublich viele unterschiedliche, bunte Vögel beobachten und fotografieren.
Noch viel mehr als die Tiere und die Landschaft sind mir aber die Menschen in Erinnerung geblieben. Trotz anfänglicher Sprachbarriere konnte man deren Ausstrahlung von Anfang an spüren. Die Freude und Herzlichkeit, die Spontanität und Gelassenheit, aber auch die humorvolle, lustige Art sowie ihre Offenheit. Ganz egal, wann und wo man auf einen Tansanier traf, man wurde freundlich begrüßt und konnte schnell ins Gespräch kommen und eine gute Zeit haben.
Alles, was man in Tansania machte, ist ein kleines Abenteuer. Das gefiel mir besonders. Sei es eine spontane Busreise ohne Sitzplatz, das Schlängeln am Markt von Gemüsestand zu Gemüsestand, um die Einkäufe zu erledigen oder das Engagieren im Chor, was mehr einer Tanzstunde glich. Langweilig wird einem dabei sicher nicht.
Aber auch mit Gott habe ich einiges erlebt, konnte persönlich wachsen und meinen Glauben vertiefen. Ich habe merken dürfen, wie er mich auch in den schwierigeren Phasen durchträgt. Aber besonders, dass er mir auch bei den kleinen, alltäglichen Entscheidungen zur Seite steht. Waren es jetzt Schwierigkeiten aufgrund der Kultur, in der Arbeit oder im Zusammenleben. Aber auch in den schönen Momenten. Gott war immer an meiner Seite.
Neben den Menschen gibt es noch viele weitere Dinge, die ich in Tansania lieben gelernt habe. Hier meine drei Highlights:
- BodaBoda: Um in Tansania kürzere Strecken zu überbrücken, muss man nur nach jemandem mit einem Motorrad Ausschau halten. Diese BodaBodas (Motoradtaxis) sind besonders in den Städten überall zu finden und wirklich billig.
- ChipsiMayai: Das wahrscheinlich beliebteste Street Food in Tansania ist „chipsi mayai na mishkaki“. Es handelt sich dabei um Pommes mit Ei und Fleischspießen und man bekommt es an jeder Straßenecke in Tansania.
- Kitenge: Die traditionell tansanischen Stoffe mit bunten Mustern werden von vielen Einheimischen getragen. Wir Sozialdiener haben uns auch welche gekauft und uns beim Schneider unseres Vertrauens je ein paar lustige Anzüge daraus schneidern lassen.
Kilian Hagmüller
Sozialdienst bei Care of Creation, Tansania
„Der Sozialdienst im Ausland bietet die unglaublich wertvolle Möglichkeit, in eine neue Kultur einzutauchen und so den eigenen Horizont zu erweitern.“