Natur, Kultur und Kulinarik: Hier ist alles atemberaubend

SOZIALDIENST IM AUSLAND

Johannes Waibel ist seit ca. 18.396.000 Sekunden in George – Südafrika (ca. 7 Monate). Die Regenbogennation, wie sie zurecht benannt wird, bezaubert mit majestätischen Bergen bis hin zu endlosen Stränden mit atemberaubenden Sonnenuntergängen (in die er sich besonders verliebt hat).

Einsatzland Südafrika

Die Natur in meinem Einsatzland ist atemberaubend. In den zahlreichen Nationalparks offenbart sich eine beeindruckende Tierwelt – doch auch außerhalb tummeln sich exotische Tiere. Diese Vielfalt spiegelt sich auch im indischen Ozean wider, wo Wale in fast greifbarer Nähe majestätisch aus dem Meer springen. Besonders George ist ein sehr schöner Fleck der Erde.

Die Bezeichnung “Regenbogennation” symbolisiert nicht nur die Unterschiede in der Landschaft von Nord nach Süd, sondern auch die bunte Mischung der verschiedenen ethnischen Gruppen und Kulturen, die sich hier vereinen. Doch das Land bringt ein eine Geschichte von kolonialen Einflüssen, über die Schrecken der Apartheid bis zur Demokratie mit sich, welche noch immer starke Einflüsse auf das Leben hier hat.

Die Menschen in Südafrika sind sehr gastfreundlich und offen. Und doch ist hier alles ein bisschen anders. Die Gerichte immer leicht süßlich, was anfangs wie ein Kindheitstraum schien, mir aber ziemlich bald bis zum Hals stand. Auch das Essen mit der Hand war mir neu (meistens wird jedoch mit Besteck gegessen). Und trotzdem bin ich sehr dankbar, das alles hier entdecken zu dürfen.

Die ersten Wochen waren echt herausfordernd, mein Humor schien hier manchmal viel zu persönlich. Nicht zu vergessen die Loadshedding-Eskapaden – manchmal wurde die Dusche zum eiskalten Erlebnis – die Wäsche wäscht nicht und das Licht ist aus. Das Schlimmste ist jedoch – kein WLAN, daher wird diese Zeit gerne zum Sozialisieren verwendet. Die täglichen Gespräche sind aber auch eine Welt für sich: Grüßen dauert länger als das Besprechen der Frage, und Small Talk kann ewig dauern, besonders bei der Arbeit kann das frustrierend sein. Ich darf hier also täglich in meiner Geduld wachsen.

Hier im George-Medienteam liegt mein Fokus auf der Foto- und Videoproduktion. Von der Skripterstellung über die Vorbereitung der Drehorte bis hin zum Filmen und der anschließenden Bearbeitung – meine Aufgaben erstrecken sich bis zur Veröffentlichung oder internen Weiterleitung des finalen Produkts. Interessanterweise machen die Dreharbeiten selbst nur etwa 10% unserer Arbeit aus; der Großteil findet während des Editierens statt. Zusätzlich bin ich auch bei Gartenarbeiten, Reparaturen und handwerklichen Tätigkeiten gefragt. An den Wochenenden engagiere ich mich in Fußballspielen mit den Kindern aus den Townships, um ihnen soziale Werte zu vermitteln.

Während meines Sozialdienstes in Südafrika bin ich enorm in meinem Glauben gewachsen, daher ließ ich mich vor kurzem hier taufen. Besonders prägend sind die lokalen Einsätze in den Townships und im Krankenhaus, bei denen Gottes Gegenwart spürbar ist und seine Liebe nach außen getragen wird. Auch das Zusammenleben mit anderen jungen Christen ermutigt mich. Das Mentoring erfahrener geistlicher Geschwister ist wertvoll für mich und hilft mir sehr, im Glauben zu wachsen. Zudem eröffnen sich mir zahlreiche Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung in der Gemeinde, sei es in Jugendgruppen, Bibelkreisen oder bei diversen Events. Diese vielfältigen Erfahrungen lassen mich immer mehr in meinem Glauben wachsen.

Warum ich glaube, dass ein Sozialdienst Sinn macht? Weil es nach der Schule richtig gut tut, raus in die Welt zu kommen. Die Erfahrungen, die man dabei sammelt, sind unglaublich wertvoll und genial. Man lernt fürs Leben, beginnt Dinge neu zu verstehen und dabei wächst du nicht nur persönlich enorm, sondern auch im Glauben. Daher würde ich jedem, der vor dieser Entscheidung steht, raten:
Mach es, verlass deine Komfortzone, lass dich 100% darauf ein, probiere Neues aus und genieße das Jahr deines Lebens!

 

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